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#pillowtalk - Zeit mit deinem Lieblingsmenschen

Wenn man aktuell (und eigentlich schon seit Wochen) in die Geschäfte schaut, quillt gefühlt alles über vor rosaroten Herzen und Co. Jap, Valentinstag steht vor der Tür. Und dieser spaltet die Gesellschaft gerne in zwei Gruppen auf: Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Und ich? Ich sitze in der Mitte und habe das Gefühl, dass wir eine Person gerne vergessen, wenn es um besondere Aufmerksamkeiten und Zuneigung geht.

Jahrelang (und ich weiß gar nicht so genau, woher das eigentlich kommt) hatte ich den fixen Glaubenssatz, dass man bestimmte Dinge nur in der Gruppe tun kann. Spaziergänge, Restaurant- oder Cafeábesuche, Kinoabende,... Und so wie mir geht es vielen Menschen. Die Frage ist nur: Wieso eigentlich? Natürlich sind wir soziale Wesen und die wenigsten von uns sind dazu bestimmt, als Eremit zu leben. Aber die allermeisten von uns wollen und müssen das zum Glück auch nicht. Natürlich ist ein Mädelstratsch schön oder ein romantisches Date beim Lieblingsitaliener, das möchte ich damit nicht sagen. Aber warum verbringen wir so selten Zeit, ganz bewusst, nur  mit diesem einen Menschen. Dem Menschen, der immer bei uns ist, jede Sekunde unseres Lebens? Sollten wir mit ihm nicht am liebsten zusammen sein, wenn wir es doch ohnehin immer sind? 

Die Hemmschwelle ist oft aus verschiedenen Gründen so hoch: 1. Wir sind es schlicht nicht gewöhnt. 2. Wir haben Angst vor dem Urteil anderer. 3. Wir wissen gar nichts mit uns selbst anzufangen und langweilen uns. Oder 4. Und das ist der traurigste Grund: Wir haben tatsächlich Angst davor, mit uns alleine zu sein.

Nicht alle diese Gründe müssen zutreffen und vielleicht gibt es sogar noch mehr. Aber das Gute ist, jede dieser Hürden kann man überschreiten. Manche mit mehr, manche mit weniger Aufwand.

1. Du bist es nicht gewohnt und kommst dir irgendwie komisch vor.

Nichts leichter als das! Je öfter du es versuchst, umso einfacher wird es! Warte nicht darauf, dass es sich plötzlich einfach anfühlt und tue es trotzdem! Wir können uns erst daran gewöhnen, wenn wir eine Sache auch tatsächlich machen. Viele der Dinge, die wir im Alltag machen, waren am Anfang keine Routine - bis sie es wurden.

2. Wir haben Angst vor dem Urteil anderer.

In den meisten Fällen sieht die Wahrheit so aus, dass sich die anderen Menschen genau gar nichts denken. Und selbst wenn, muss es nicht negativ sein. Vielleicht bewundert die Frau am Nebentisch ja sogar heimlich dein Solodate und wird durch dich inspiriert, es auch einmal zu versuchen. 

Aber ja, es besteht ehrlicherweise auch die Möglichkeit, dass es etwas Negatives ist. Dazu sage ich dir jetzt zwei Dinge: 1. Du weißt, dass so etwas viel mehr über die andere Person, als über dich aussagt. Lass nicht zu, dass ein Mensch, den du vielleicht nicht einmal kennst, ein Urteil über dich fällen kann, dass für dich mehr wiegt, als dein eigenes. Und 2. Lass dir davon nicht den Tag oder gar die ganze Freude an deinen Unternehmungen verderben. Egal wie blöd andere in dem Moment vielleicht schauen, sie denken eine Stunde später oder gar am Abend im Bett, sicher nicht mehr daran. Tu es auch nicht. 

3. Wir wissen gar nichts mit uns selbst anzufangen und langweilen uns.

Auch hier macht Übung den Meister und für den Anfang gibt es im Netz viele Ideen, die es etwas einfacher machen.

Ein Spaziergang ist eine gute Gelegenheit einen interessanten Podcast zu hören, ins Restaurant, Café oder den Park lässt sich gut ein Buch oder eine Zeitschrift mitbringen. Setze dich ans Fenster und beobachte das Leben draußen, schreibe deine nächsten Schritte und Pläne auf,... und im Kino hast du die Ablenkung sogar riesengroß vor der Nase flimmern.

4. Wir haben Angst davor mit uns alleine zu sein.

Dieser Punkt kann sicherlich der schwierigste sein und ganz unterschiedliche Ursachen haben. Vielleicht schaffst du es mit etwas Übung, lerning by doing sozusagen. Vielleicht tastest du dich langsam heran, oder vielleicht geht es tiefer und du suchst dir professionelle Unterstützung. Aber egal was es ist, leben musst du damit nicht, wenn du es nicht möchtest.

Also lass uns, ganz, egal ob wir in einer Beziehung sind oder nicht, uns einfach öfter selbst ausführen. Ob du dafür den 14. Februar oder jeden anderen Tag im Jahr wählst, ist egal. Fangen wir einfach damit an, ohne Egoismus oder Narzissmus. Sondern weil wir froh sind, dieses Leben mit uns teilen zu dürfen. Am Valentinstag und auch sonst immer.

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