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Fastfood

Manchmal sehe ich etwas im Internet, höre einen Podcast oder lese ein Buch und denke mir "Natürlich ist das so!" Und bin überrascht, dass das für andere Menschen scheinbar eine Erkenntnis ist. Und bevor das jetzt super überheblich klingt, ich habe die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und stelle mich oft ziemlich an. - Du würdest jetzt langsam gerne mal wissen, worum es überhaupt geht? Na um Fastfood für die Seele!

Fastfood für was?! Richtig gelesen! Ich finde dieses Bild einfach so wunderbar veranschaulichend. Wissen wir nämlich bei Burgern, Softdrinks und Co alle ziemlich genau, dass diese wenige Nährstoffe haben, oft nicht lange sättigen und nicht wirklich das sind, was unserem Körper tatsächlich guttut - so sieht die Lage bei geistigem "Müll" meist anders aus.

Fastfood geht vor allem schnell und durch Fett und Zucker fühlen wir uns belohnt und zufrieden. Auch wenn dieser Effekt langfristig nicht anhält, die momentane Entspannung scheint sehr verlockend. Und genau so verhält es sich mit anderen Dingen eben auch: Wir sind gestresst, hatten einen langen Tag, dann gabs auch noch Streit mit der Freundin und alles ist zu viel und zu anstrengend. Also Füße hoch und TV an. Vielleicht noch ein bisschen Social Media nebenbei und ganz vielleicht fühlen wir uns vor dem Einschlafen noch ein kleines bisschen schuldig, weil wir uns jetzt 3 Stunden "entspannt" haben, aber die Wäsche gammelt immer noch im Korb vor sich hin. Und so richtig erfrischt sind wir irgendwie auch nicht.

Richtig? Falsch! Denn was wir hier eigentlich machen, ist ablenken, nicht entspannen! Ich kenne das von mir selbst nur zu gut. Je schlechter es mir geht, je gestresster oder unausgeglichener, umso eher neige ich zu Binge-Watching und kopflosen Gescrolle in den sozialen Netzwerken. Je unruhiger mein Innen, umso unruhiger mein Außen. Und beides ist nicht wirklich erholend.

Oft gerät man da hinein, ohne es wirklich zu merken. Ich handhabe es so: wird es mir erst einmal bewusst, wird die Bremse gezogen. Und das heißt bei mir Meditation. Das ist dann meist das, was ich am wenigsten tun möchte. Weil es mir, mit mir selbst, doch auch ganz schön ungemütlich werden kann auf der Matte. Weil, wenn alle Ablenkungen um mich herum wegfallen, mir die Unruhe in mir erst richtig auffällt. Und ich mich dann mit ihr befassen muss. Aber ich sehe es so: Wenn du es dir am wenigsten vorstellen kannst, wenn es dir sogar richtig unangenehm erscheint, genau das ist der Moment, in dem du es am meisten brauchst. 

Vielleicht hast du diesen Blogbeitrag gelesen und ahnst es schon: Alles ist temporär. Du kannst mit dir sitzen, spazieren gehen, oder was auch immer dich in diesem Moment wirklich näher zu dir bringt. Vielleicht wird es unangenehm, braucht eventuell sogar mehr als dieses eine Mal, aber es wird helfen. 

Und plötzlich ist es so, dass mir die Stille um mich herum sogar heilig ist. So sehr, dass ich, wenn ich im Homeoffice arbeite, gerne stundenlang ohne Musik o. Ä. verbringe.

Das Tolle daran wirklich bei sich anzukommen ist, dass du dann auch spüren kannst, was dich tatsächlich entspannen würde. Vielleicht ist es Meditation, ein Spaziergang, Sport, Lesen, ... oder du genießt ganz bewusst die Serie, lässt dich online inspirieren oder beißt in den Burger. Aber glaub mir, jetzt macht es auch wirklich Spaß.


Disclaimer: Ich bin keine studierte Psychologin oder befähigte Therapeutin. Alles worüber ich hier schreibe, ist meine persönliche, unprofessionelle und absolut subjektive Meinung! 


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