Lange Zeit habe ich auf den großen Paukenschlag gewartet. Der, der mir sagt, wofür ich brenne. So laut und eindringlich, dass ich ihn nicht übersehen kann und einfach folgen muss. (Vielleicht erinnerst du dich noch an diesen Beitrag genau dazu.) Eine Berufung wird oft auch genau so beschrieben. Die Wahrheit, sieht aber im Grunde so unterschiedlich aus, wie die betreffende Person. Und so hat sich ganz leise und wenn ich ehrlich bin, irgendwie schon lange, ein Funken in mir gemeldet. Zart - ja. Aber beständig. Und genau dieses Flüstern, ist das lauteste, was mein Inneres mir sagt.
Eine Berufung ist das, was dir so sehr entspricht, dass du oft gar nicht darüber nachdenken musst. Es ist ganz du, erfüllt dich und dient nicht nur deinem Leben, sondern einem größeren Zweck. - BUM. Das klingt, um ehrlich zu sein, ganz schön einschüchternd. Dieser letzte Punkt, hat mir sehr lange Zeit wirklich zu schaffen gemacht.
In einer Welt wie unserer, kann es das mutigste sein, sich sensibel zu zeigen.
Sehe ich einerseits, schon seit ich sehr jung war, die Verantwortung, die jede/r von uns dieser Erde und seinen Bewohnern gegenübersteht, so kam damit auch immer schnell die Ohnmacht und das Schuldgefühl nicht taff genug dafür zu sein. Es gibt Menschen, die sich alle Nachrichten und News "so nebenbei" reinziehen - das konnte ich nie. Ich habe also begonnen, mich davor zu schützen. Und das war ein wichtiger Schritt.
Doch hier strandete ich regelrecht. Zwischen einer betäubten Gesellschaft, denen alles am A* vorbeigeht und denen, die aus Lebenskräften kämpfen. Und so absurd das klingen mag - beides ängstigt mich. Beides kann und möchte ich nicht sein. Aus welchem Irrglauben auch immer, sah ich aber nur diese beiden Optionen.
Ich wusste weder vor noch zurück. Bis mir, unter anderem, diese zwei Künstlerinnen begegneten:
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Beide sind nicht laut, nicht aggressiv, nicht ängstigend. Und ich persönlich finde, gerade dadurch, viel beeindruckender als alles, was mir so ins Gesicht zu schreien versucht. Und vor allem schafften ihre Arbeiten etwas ganz Wesentliches: einen völlig anderen Ansatz. Etwas, das mir nicht nur Mut gibt, sondern auch den Wunsch meinen eigenen Beitrag zu leisten.
Also ja, aus einem ganz tiefen Gefühl heraus, entscheide ich mich für das Schöne, das Spielerische, das Bewundernde und Staunende. Und um es ganz platt auszudrücken (es tut mir wirklich leid, es "einfach so" zu schreiben): für die Liebe. Weil sich die Wahl für mich in Wahrheit gar nicht stellt.
Je dunkler und chaotischer es auf der Welt auch werden wird, umso wichtiger halte ich all diese Dinge.
Das Wunder einer Blüte. Die Struktur einer Baumrinde. Die Faszination für eine Raupe. Ich möchte es einfangen, ich möchte es zeigen. All das, was ich so sehr auf unserer Erde liebe. Groß, detailreich und auf Papier. Weil es vielen im Alltag gar nicht mehr auffällt. Ich möchte es hervorheben, ich möchte erinnern. All das, was es wert ist, geschützt zu werden. Nicht aus Angst, vor den so laut drohenden Konsequenzen. Sondern aus Verbundenheit und einem Verständnis des Ganzem heraus. Ich möchte, dass man den Wunsch hat diese Erde zu erhalten. Aus Liebe.
Dachte ich sehr lange, dass ich Sensibelchen nichts tun könnte, so bin ich mir heute sicher: Ein Bild, das die Schönheit einer Ranke zeigt, kann wichtig sein. Auf eine ganz eigene Weise. Eine, auf die ich stolz sein darf.
- Wie sich das beruflich zeigen wird, dazu erzähle ich dir bald mehr. Einen ersten kleinen Einblick bekommst du hier. -
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