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thirty candles - Gedanken zum Dreißigsten

An meinen zwanzigsten Geburtstag erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen. Es war nämlich der erste Jubeltag, an dem mir so gar nicht zum Feiern zumute war. Zwanzig ist doch so erwachsen und sollte ich nicht schon dieses und jenes gemacht, gekauft, erreicht, gelernt und gesehen haben?! Zehn Jahre später hat sich einiges getan. Aber zuerst, lass uns doch mal einen kleinen Schnelldurchlauf starten...

mit Zwanzig

... habe ich mich gegen den sicheren Weg entschieden. Das machte mir eine Heidenangst, brachte mich aber einen großen Schritt näher zu mir selbst. Oh und ich machte meinen Führerschein.

mit Einundzwanzig

... habe ich begonnen, Teilzeit als Grafikerin in einem ganz kleinen Unternehmen im Waldviertel  zu arbeiten. Die Zeit dort war wirklich schön und hat mir auch einiges gelernt. Gleichzeitig habe ich meinen Abschluss in Wien gemacht. 

mit Zweiundzwanzig

... wagte ich das erste Mal den Schritt in die Selbstständigkeit. Und wenn ich jetzt darauf zurückblicke, habe ich genau das erreicht, was ich mir damals erhofft hatte: Wow, was hat sich seitdem alles getan, wie viel habe ich gelernt?! Ich hatte tolle und nicht so tolle Kunden, wurde über den Tisch gezogen und durfte absolute Herzensprojekte begleiten.

mit Dreiundzwanzig

... fragte mich Dominik, ob ich ihn heiraten will. Ich antwortete mit einem ganz romantischen "Na echt jetzt?!" und der Rest ist Geschichte. ;-)

mit Vierundzwanzig

... haben wir uns dann das Ja-Wort gegeben. Genauer gesagt, am 27. 5. 2017 in unserem Garten im allerkleinsten Rahmen. Wenn du magst, findest du unter #wirsindlauter die passenden Beiträge dazu. 

mit Fünfundzwanzig

... wurde ich schwanger mit unserem Glückskind. Und meldete, aus gesundheitlichen Gründen, schon einige Monate vor seiner Geburt, mein Unternehmen ab. Eine nicht unwesentliche Zeit verbrachte ich dieses Lebensjahr also liegend und was soll ich sagen, es war jede Minute wert.

mit Sechsundzwanzig

... wurde ich Mama. Und das war das kraftvollste und unglaublichste Erlebnis meines Lebens. Ich habe mich noch nie so stark gefühlt - und danach oft noch nie so schwach. Das erste Jahr war wirklich taff und voll von Liebe, Glück, Schlafmangel und Tränen. Ich habe mich allen Frauen unglaublich stark verbunden gefühlt und gleichzeitig gelernt, wie oberflächlich und abwertend es oft unter Müttern zugeht.

mit Siebenundzwanzig

... bestand mein Leben hauptsächlich aus Baby und Baustelle. Alles zu unserem Vier-Generationen-Hof-Ausbau findest du auf dem Blog unter #projektnestbau

mit Achtundzwanzig

... sogar genau vom 27. auf den 28. Juli schliefen wir die erste Nacht in unserem neuen Zuhause. Das erste Mal seinen eigenen vier Wänden aufzuwachen, nachdem man so lange darauf hingearbeitet hat, war unglaublich. Seitdem versuche ich jeden Tag daran zu denken, wie viel Glück ich habe in einem so schönen, großen, friedlichen und sicheren Zuhause leben zu dürfen. 

Mit meinem ersten Text auf Story.one traute ich mich auch endlich daran, persönlichere und etwas andere Texte zu veröffentlichen. Seitdem sind neun Beiträge entstanden und immer wenn es gerade passt, kommt ein weiterer hinzu. Schau also gerne ab und an vorbei oder folge mir auf Instagram (privat und/oder künstlerisch).

Und noch etwas habe ich mich immer mehr getraut: meine Zeichnungen mit anderen zu teilen. Hält mich sonst eher das Impostor-Syndrom (Hochstapler-Syndrom) davon ab, auch nur irgendjemanden wissen zu lassen, was ich so treibe, so hatte ich hier das erste Mal wirklich das Gefühl: Das habe ich gemacht! Ist es perfekt? Sicher nicht. ABER ICH MAGS! GO FOR IT!

mit Neunundzwanzig

... hat sich soooo viel getan, was man von außen nicht sehen kann. Ich habe, musste und durfte so viel in mich selbst hineinhorchen, über mich lernen, annehmen und versöhnen, dass ich wirklich sagen kann: mit zwanzig war ich ein anderer Mensch. Und das ist gut so. Natürlich ist man verleitet zu denken "ach, wenn ich das doch schon vor ein paar Jahren begriffen hätte". Aber den Weg bis hierhin hat es gebraucht um überhaupt hier ankommen zu können. Und eines weiß ich ganz sicher: Auch dieser Punkt gerade, ist nur eine Etappe auf dem Weg.

Also Dreißig, was hältst du so bereit für mich?

Das lässt sich nicht so leicht beantworten, aber ein paar Dinge habe ich schon eingeplant:

Als Erstes verbringe ich meinen Jubeltag genau so, wie ich es möchte: tagsüber mit meinen liebsten Menschen (zumindest einem Teil davon) und abends nur mit mir, bei meiner ersten Yogastunde. Ein Geschenk von mir, für mich.  Ich möchte in diesen neuen Abschnitt, der sich oft so groß und irgendwie bedeutend anfühlt, ganz mit mir verbunden und bewusst starten. 

Und in diesem Sinne: was könnte es besseres geben, als genau heute meine Selbstständigkeit wieder offiziell aufleben zu lassen? Richtig gelesen, ab heute, 28. Juli 2022 ist mein Gewerbe wieder aktiv und mich kribbelt es schon in den Fingern wieder loszulegen. So wie es sich eben ausgeht, mit Haus, Kind und wackelnder Gesundheit. Nicht 24/7 nur am "hustlen". Aber beständig und mit Leidenschaft.

Wenn du mich auf diesem Weg begleiten willst, kannst du das gerne über Instagram und hier tun. Updates folgen. :-)

Ein paar andere Dinge, werden sich erst zeigen, aber ich wünsche mir jetzt einfach etwas: 

Mut, ich selbst zu sein und das vor allem auch nach außen und mit erhobenen Kopf.

Offen zu sein und kommunikativ.

Neue Kontakte zuzulassen und gehen zu lassen, was sich nicht mehr stimmig anfühlt (nein, ich spreche nicht von meiner Ehe)

Kraft und Energie zuzulassen und zu sehen, dass sie meiner Introvertiertheit und Hochsensibilität nicht nur nicht widersprechen, sondern eigentlich Hand in Hand gehen

und so so vieles mehr...

Es hat sich also einiges verändert in den letzten zehn Jahren. Noch viel mehr, als es in diesen paar Zeilen steht. Und doch habe ich das Gefühl, mit dem meisten erst gerade angefangen zu haben - ja, einiges noch nicht mal erahnen zu können. Und weißt du was? Das ist genau richtig so. Was würde ich denn sonst in den nächsten zehn Jahren anstellen?! :-)

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